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Im Jahre 1994 wurde im Gebiet Saratov ein politisches Experiment durchgeführt: erstmals in Rußland wurden die Delegierten für das nach der Auflösung des Gebietssowjets neu zu wählende regionale Parlament nach einem gemischten System aus Mehrheits- und Verhältniswahlrecht gewählt. Während diese Wahl im gesamten Lande aufgrund ihres experimentellen Charakters große Resonanz fand, verliefen die Wahlen zur Gebietsduma im August 1997 nahezu unbemerkt. Eine Analyse der politischen Entwicklung in diesem Gebiet zeigt jedoch, daß diese durchaus Modellcharakter für die regionale politische Entwicklung in Rußland haben könnte. (BIOst-Mrk)

Die Durchführung der Wahlen der Organe der lokalen Selbstverwaltung im Gebiet Saratov wurde lange Zeit von der Gebietsverwaltung blockiert, die ihren Einfluß auf die lokalen Führungen durch offene Wahlen gefährdet sah. Paradoxerweise jedoch wurde die administrative Elite des Gebiets durch den Ausgang der Wahlen noch gestärkt, da die überwiegende Zahl der gewählten Delegierten eben dieser Elite angehört. Der Beitrag geht näher auf das diese Entwicklung begünstigende Wähler- und Kandidatenverhalten ein. (BIOst-Mrk)